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Max Bill – das absolute Augenmass

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Die subjektiven Beschreibungen über Bills Persönlichkeit sind nur mit einem Wort zu kommentieren: integer. Wer sich die Werke und insbesondere die Skulpturen Bills betrachtet – sie umläuft -, der wird erkennen: Integrität ist die große Stärke in Bills´ Werk. Fazit: Absolut sehenswert.
Georgios Kontos auf wb-jung.de

Sehenswert
Bildender Künstler, Bauhaus-Schüler, Architekt, Designer, Schulleiter - im Leben Max Bills scheint alles einer logischen Weiterentwicklung zu folgen. Von der unbekannten Seite Bills als Linksintellektuellem erzählt die sehenswerte Dokumentation von Erich Schmid.
Tip, Berlin

Herausragend, persönlich und hingebungsvoll
Künstlerbiografien boomen. Aus dieser Masse ragt Erich Schmids Film heraus. Sein Film zeigt mehr als den Künstler und Aktivisten Max Bill. Dank dessen Witwe Angela Thomas wird die Person Max Bill fassbar. Dies gelingt auch durch Interviews mit ihm selber. Überraschend persönlich und hingebungsvoll thematisiert Schmid den Tod des Künstlers im Flughafen Tegel. Verdienterweise erhielt Schmid eine Auszeichnung am Filmfestival Locarno.
BernerZeitung


Radiobeiträge

radio  Radio SWR3
Herbert Spaich im Gespräch mit Angela Thomas und Erich Schmid

radio  Radio WDR5
Filmkritik im von Lutz Gräfe

radio  Radio WDR3
Filmkritik im von Dr. René Spitz

radio  Radio DRS1 »Rendez-vous am Mittag«
Filmkritik im von Eric Facon

radio  Radio DRS4
Beitrag zum Film von Eric Facon

radio  Radio Bayern 2
Filmkritik in »Kulturwelt«

radio  Radio LoRa
Ayse Erbil im Gespräch mit Erich Schmid (37 Min.)

radio  Radio Stadtfilter Winterthur
Silke Wurzer


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Aus Pressestimmen zum Film

Plakat Magdeburg

Das Bauhaus Weimar und Dessau prägte über ein Jahrzehnt in den zwanziger Jahren die bildende Kunst, die Architekten und Stadtplaner und erhielt mit Unterstützung der Stadt Dessau 1925 ein neues Bauhausgebäude. Die Leitung für das Schulgebäude hatte Walter Gropius mit den Fachbereichen Kunst, Design und Architektur. Auf Antrag der Nationalsozialisten entzog (schon 1932) die Stadt Dessau so die finanzielle Unterstützung des Bauhauses und schloss das Gebäude. Auch der Umzug nach Berlin unter Mies van der Rohe wurde von den Nationalsozialisten 1933 beendet …Gründe lagen in der Architektursprache, dem städtebaulichen Verständnis, der politischen Haltung und dem gesellschaftlichen Aufbau. Viele Meister und ihre Schüler waren zu diesem Zeitpunkt schon aus Deutschland emigriert.
Der Bauhausschüler Max Bill verließ 1928 Dessau nach einem Unfall in der Theatergruppe des Bauhauses und kehrte in die Schweiz zurück. Wiederholt hat er in der Schweiz Emigranten aus Deutschland aufgenommen, sich politisch engagiert und antifaschistische Positionen vertreten.
Im Zweiten Weltkrieg waren viele deutsche Städte flächendeckend zerstört worden – eine Antwort auf den Überfall Polens 1939, auf das Morden der Zivilbevölkerung in Coventry 1940 und auf den dogmatisch unbeugsamen Siegeswillen der Nationalsozialisten. Der Architekt und Rüstungsminister Albert Speer lenkte schon 1943 einen Arbeitsstab zum Wiederaufbau der kriegszerstörten Städte – zentral in seiner Verantwortung in Berlin und nationalsozialistisch vom Gigantismus geprägt. 1945 wurde Deutschland durch die Alliierten von den Nationalsozialisten befreit. Es begann die Suche nach den Vermissten, Toten und Verletzten, dann das Aufräumen, das Atemholen, die Neuorganisation und die Diskussion über den Wiederaufbau der deutschen Städte.
In Ost und West wurde bis 1949 das Neue Bauen des Bauhauses, der Funktionalismus, als positiver Beitrag zur deutschen Moderne und zum Wiederaufbau nach dem Krieg diskutiert – bis hin zur Farbigkeit. Die Stadtplaner, Architekten, die Meister und ihre Schüler sowie Bewunderer aus verschiedenen Kunstrichtungen begannen wieder zu arbeiten und tauschten ihre Gedanken aus. So 1947 Hermann Henselmann „Generation ohne Nachfolge“ und Hans Scharoun „Gedanken zur neuen Gestalt der Stadt“ sowie 1948 Karl Leyendecker „Die Stadt der besseren Zukunft“.
Waren Walter Gropius, Hannes Meyer und Ludwig Mies van der Rohe prägend für das Bauhaus, so waren die Gedanken von Bruno Taut in seiner Magdeburger Gruppe Grundlage für die Diskussion der städtebaulichen Entwicklung – auch die oftmals prägende Farbigkeit.
Der Neue Bauwille in Magdeburg ist das an der Rationalität orientierte Formverständnis, bestimmt durch die schlichte Funktionalität und den sozialen, genossenschaftlichen Gedanken – auch beim Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg.
Nicht nur die Meister des Bauhauses kehrten nach Deutschland zurück, sondern auch ehemalige Schüler wie Max Bill. 1953 – zwanzig Jahre nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten – entstand unter seiner Leitung die Hochschule für Gestaltung in Ulm, am Vorbild des Bauhauses in Dessau orientiert. Max Bill leitete den ersten „Lehrstuhl für Umweltgestaltung“. Eröffnet wurde diese Hochschule durch Walter Gropius umgeben von den damaligen Honoratioren und Politikern.
Der Schweizer Max Bill (22.12.1908 bis 9.12.1994) war einer der größten Künstler des vergangenen Jahrhunderts. Bauhausschüler, Bildhauer, bildender Künstler, Designer, Architekt, Erbauer und Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm. Er war ein engagierter Antifaschist, protestierte gegen die atomare Aufrüstung und den Vietnamkrieg und setzte sich nachhaltig für den Umweltschutz ein.
Was steckt hinter den Gestaltungsprinzipien von Max Bill? In seinem dokumentarischen Porträt „max bill – DAS ABSOLUTE AUGENMASS“ sucht der Schweizer Regisseur Erich Schmid die Antworten im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik, zwischen kreativer Vision und gesellschaftlicher Verantwortung. Max Bill`s leidenschaftliches Fazit war „wir können nur in Bildern denken, träumen, erinnern“.
Im IBA-Shop Magdeburg wird zur Zeit vom Stadtplanungsamt die Ausstellung „Magdeburger Moderne“ gezeigt. Diese ist ein Beitrag der Landeshauptstadt Magdeburg zum Bauhausjubiläum. Die gesellschaftlichen Reformen, besonders das Genossenschaftswesen, der sozial bestimmte Siedlungsbau und die funktional, materialgerecht gestalteten Bauten stehen dabei besonders im Vordergrund.
Gemeinsam mit der Wohnungsgenossenschaft 1893 wird am 31. Januar, um 17 Uhr im OLI Kino der Film über das Lebenswerk von „max bill – DAS ABSOLUTE AUGENMASS“ gezeigt.

Dr. Eckhart W. Peters, magdeburg-kompakt.de, 28.01.2017


Das Leben eines Rebells: „Max Bill – das absolute Augenmaß“
Riviera-Zeitung, Nice, 11.07.2014

Absolut sehenswert. Ein Dankeschön für einen spannenden Filmabend.
Der Film Das absolute Augenmaß zeigt nicht nur das unglaublich produktive und kreative Werk Bills. Er vermittelt gerade durch den Wechsel von ruhigen, klavierbegleiteten Architektur- und Skulpturaufnahmen seiner Werke und durch seine eigenen Statements über dieselben als auch über seine Sicht, die Dinge zu sehen, das Bild eines Menschen, der zu all seinen Lebensphasen – vom lernwilligen Bauhausstudenten bis hin zum weltberühmten Künstler – keine Allüren, keine selbstdarstellerischen Zwänge aufkommen liess. Mehr ... (Georgios Kontos, deutscher werkbund hessen)

http://www.lrytas.lt

Lietuvos žinios, Vilnius

Max Bill - O último Leonardo da Vinci do século 20
Seu nome é reconhecido internacionalmente como sinônimo de uma arte visionária pautada no futuro e na responsabilidade social...
In: A Magazine No 24, Barueri, Brazil...

Dem Film gelingt es, komplexe Zusammenhänge auf verständliche Weise darzustellen und die große thematische Vielfalt im Leben von Max Bill in einen Erzählduktus einzubinden, der, ganz im Sinne Bills, die Schönheit der Reduktion beschwört.
Detail.de Das Architekturportal. (Peter Popp) [ganzer Artikel...]

Der Dokumentarfilm folgt dem Grundsatz, die Dinge einfach darzustellen, je komplexer sie sind, und spiegelt damit die Prämisse von Bills Kunstverständnis, wenigstens dort die Zusammenhänge begreiflich zu machen, wo dies möglich ist. Der Schweizer Max Bill war einer der grössten Künstler des vergangenen Jahrhunderts.
Bündner Tagblatt, 12.09.2009

Faksimile

Ganz nah an einem genialen Rebellen
Er heiratete seine Witwe und arbeitet seit sechs Jahren an einem Kinofilm über einen der grössten Künstler der Schweiz. Erich Schmids Hommage zu Max Bills hundertsten Geburtstag ist ein Meisterwerk.
Mit dem berühmten Satz von André Gide beginnt der neueste Film über den 1908 geborenen Schweizer Künstler Max Bill: "Es sind die Rebellen, die die Welt verändern werden". Der 61jährige Zumiker Journalist, Regisseur und Autor, der seit kurzem seinen neuen Film "Max Bill - Das absolute Augenmass" vorstellt, spricht aus Erfahrung und fühlt sich so mit Max Bill verwandt. Beide kennen ihn, den Willen seinen Weg konsequent weiterzugehen und durch Ausdauer ans Ziel zu kommen. Auch deshalb ist ihm vermutlich der Film über Bill gelungen, der nicht von objektiver Distanz geprägt ist, sondern von der Nähe zum Künstler lebt.
Bieler Tagblatt, 16. Januar 2009 (ganzer Artikel als PDF...]

Filmische Form, was Bill gestaltete
Erich Schmid geht in seinem Porträt "Max Bill - das absolute Augenmass" den Lebensspuren nach. Schmid bringt in die filmische Form, was Bill gestaltete. Er geht auf die Funktion ein, die der Architekt und Designer den Dingen zumaß.
filmjournal [www.filmforum.de]

Faks.

Leonardo des 20. Jahrhunderts
In den Kommentaren von Angela Thomas spürt man die sachkundige Nähe, und das kommt dem Film zugute. Verblüffend, aber nachvollziehbar, was sie von Bills Kindheit berichtet. Wenig bekannt ist - und der Film geht detailiert darauf ein - über Max Bills antifaschistisches, vor allem auch sein politisches Engagement. Der Film verzichtet auf spektakuläre gestalterische Mittel, um die Vielfalt der Lebensetappen und künstlerischen Wege zu einem intellektuell faszinierenden und auch emotional berührenden Ganzen zu bringen. Ihm ist der Ton der Sympathie beigegeben, der sich auf den Zuschauer überträgt.
Neues Deutschland, 9.12.2008
[ganzen Artikel lesen...]

Anregendes Spannungsverhältnis
Als einer der wichtigsten Künstler der Schweiz des 20. Jahrhunderts gilt Max Bill (1908-1994), einst Schüler des Bauhaus in Dessau. Noch heute hat sein Werk, das er als Bildhauer, Architekt, Maler und Typograf geschaffen hat, nichts an Aktualität eingebüßt. Diese Dokumentation wagt einen Blick hinter die Gestaltungsprinzipien Bills und deckt ein anregendes Spannungsverhältnis zwischen Kunst und Politik auf.
Augsburger Allgemeine

«Film über einen ewigen Rebellen»
Zu deutschen Erstaufführung. Mainpost, Würzburg 13.9.2007

Erfrischend unschweizerisch
Dieses Jahr wäre Max Bill 100-jährig geworden. Filmemacher Erich Schmid stand Max Bill sehr nahe, wusste um dessen ausgeprägte Geschichte und verfügte dazu über reichlich Filmmaterial. So fertigte er ein Portrait an, das einen ausserordentlichen Menschen zeigt, der seiner Kunst stets ein festes Fundament zugrunde legte. Seine "konkrete Kunst" verfügte über mathematisch-geometrische Grundsätze, die er sich im Bauhaus-Studium in Dessau einverleibte.

So ist ein Teil der Geschichte von Bill auch die der niemals endenden Linie von Prägung und Influenz. In seinen Jahren als Professor an der Kunstschule Ulm unterrichtete er Studenten aus der ganzen Welt, die später seine Designansätze global weiterverbreiteten. Ob eine Tasse oder ein Zug: Immer wieder kann es sein, dass man indirekt mit Max Bill in Berührung kommt.

Erich Schmid (Meier 19) verliert jedoch neben dem opulenten Oeuvre der Hauptfigur deren weiteres Leben nie aus den Augen. Viele private Aufnahmen zeigen Bill als Mensch, der relativ spartanisch lebte und der persönliche Schicksalsschläge in seiner Kunst verarbeitete. Aus negativer Kraft positive machen - dass ist eine Quintessenz des Films, der faszinierend eine Person zeigt, die sich in gewissen Charakterzügen erfrischend unschweizerisch gab.
outnow.ch

Eindrucksvoll
Kurzfassung: Es lohnt sich! Für Bauhausaffine ein Muss. Wenn man nicht warten möchte bis der Film irgendwann evtl. auf arte ausgestrahlt wird: auf ins Kino. Es lohnt sich nach meinem Dafürhalten allein schon wegen der Eindrücke, die man von der Hfg Ulm bekommt; ansonsten weiß Bills 40 (!) Jahre jüngere Witwe einige Insights zu berichten. Alles sehr lehrreich und eindrucksvoll.
xing.de

Südwest-Presse Faksimile

Subversiver Unterton
Vielleicht ist es kein Zufall, dass ein solches Design weiterhin gefragt ist. Der Film will in einer "Zeit knapper Ressourcen" auf diese Ästhetik der Einfachheit" hinweisen. Das sehenswerte Portrait zeigt einen vielseitigen Künstler, dessen subversiver Unterton sich heute nicht mehr über einzelne Werke vermittelt. Erst in der Gesamtschau ist Max Bill fassbar. Der allemal sehenswerte Film gibt Gelegenheit dazu.
Badische Neueste Nachrichten [ganzen Text lesen...]

Ganz persönliche Sicht auf Max Bill
Der emotionale Freimut von Angela Thomas und Erich Schmid hat schon vor Erscheinen des Films für Unmut unter den Betroffenen und manchen selbsternannten Bill‑Experten geführt. Das schmälert jedoch in keiner Weise die Qualität des Films. Im Gegenteil, beweist diese Kontroverse doch, dass sich die Filmemacher nicht davor gescheut haben, ihre ganz persönliche Sicht auf Max Bill in den Film mit einzubringen.
Der Filmemacher Peter Schubert in der Südwest Presse [ganzen Text lesen...]

Lehrreiche Bereicherung auch für Kunstlaien
Langsam fährt die Kamera im Kreis. Sie dreht sich in einer fließenden Bewegung um eine Skulptur Max Bills. Mit jedem Grad verschobenen Blickwinkels erscheinen die Granitskulpturen neu und versetzen einen mit ihrer schlichten Schönheit in Staunen. Erich Schmid, der 1998 die Bill- Witwe Angela Thomas geheiratet hat und mit ihr in des Künstlers Atelierhaus wohnt, bildet anlässlich Max Bills 100. Geburtstag dessen Leben und Kunst auf sehr liebevolle Weise ab: Bauhaus-Schüler, Antifaschist, Gestalter und Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm, Maler, Bildhauer, Architekt, Typograf – in den Facetten des Schweizer Künstlers spiegelt sich auch die (kunst-)geschichtliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts. So ist Schmids Film auch für Kunstlaien eine große Bereicherung. Lehrreich.
Der Tagesspiegel, Lydia Brakebusch

BZ

Schnörkelloser Film mit tiefen Erschütterungen
Der Film verzichtet auf jedes Pathos. ... Er erzählt anschaulich aus einem langen, reichen, wechselhaften Leben. Nicht die Chronologie liefert den Faden, sondern diesen Film prägt das Verknüpfen gerade der inneren, auf mehreren Ebenen miteinander verschränkten Zusammenhänge. Immer wieder – ob in Atelierszenen, auf Ausstellungen, auf Biennalen, beim Arbeiten für die von Bill 1950/51 gegründeten Ulmer Hochschule für Gestaltung – geht es um Bills absolutes Augenmaß und eine das 20. Jahrhundert als widersprüchlichste Spanne fassende Kunst.
Berliner Zeitung [ganzer Text: unten an der Seite]

Viel biographisch Aufschlußreiches
Der Porträtierte: Der Maler, Bildhauer, Architekt, Designer und Grafiker Max Bill (1908-1994) gilt als einer der bedeutendsten und produktivsten eidgenössischen Künstler des 20. Jahrhunderts. Ein Jahr vor seinem Tod erhielt der Bauhaus-Schüler den inoffiziellen Kunst-Nobelpreis, den "Praemium Imperiale". Zu seinem Lebenswerk zählt etwa der Bau der legendären Hochschule für Gestaltung in Ulm, der er von 1951 bis 1956 als Gründungsrektor vorstand. Spuren seines œvres sind auch in Hamburg zu besichtigen – zum Beispiel die Skulptur "Rhythmus im Raum" an der Außenalster.
Der Regisseur: In seiner Dokumentation, die pünktlich zum 100. Geburtstag des Porträtierten in unsere Kinos kommt, folgt Erich Schmid chronologisch dem Lebenslauf Max Bills. Er widmet sich allerdings nicht nur ausgiebig dessen künstlerischem Schaffen, sondern beleuchtet auch sein soziales und politisches Engagement. Zwischen diesen beiden Aspekten von Bills Wirken stellt er immer wieder interessante Zusammenhänge her.
Für eine angemessene Würdigung lässt der Regisseur einige von Bills Weggefährten zu Wort kommen. Dabei gibt vor allem Angela Thomas, die zwanzig Jahre mit dem Künstler zusammen war (und heute mit Schmid verheiratet ist), viel biografisch Aufschlussreiches preis. Nicht unerwähnt bleibt, dass Bill zu Lebzeiten mit seiner Auffassung von Kunst durchaus auf Widerstand stieß. Wünschenswert wäre gewesen, dass sich auch einer seiner Widersacher dazu hätte äußern dürfen.
Fazit: Sehenswerte Hommage an eine hochinteressante Persönlichkeit.
Hamburger Morgenpost, Jörg Brandes

Klar strukturiertes Porträt
Er war wohl der bedeutendste Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts: Max Bill. Jetzt wäre er 100 Jahre alt geworden. Als er 1994 starb hinterließ er ein komplexes Œuvre. Gelernt hatte er in den 1920er Jahren am Dessauer Bauhaus. Doch führte er nicht nur den Stil der klaren Linien fort, sondern entwarf auch Gegenstände des alltäglichen Lebens - vom Hocker bis zur Küchenuhr. Der renommierte Schweizer Dokumentarist Erich Schmid verbindet in seinem Film Leben und Werk des Künstlers auf geschickte Weise; ihm ist ein klar strukturiertes Portrait Max Bills gelungen.
Herbert Spaich, SWR2 Journal am Mittag

Gerade heute immer aktueller
Er war nicht nur der vermutlich berühmteste Student, der aus dem legendären Dessauer Bauhaus hervorgegangen ist. Max Bill war auch einer der bedeutendsten Künstler der Schweiz des 20. Jahrhunderts. Doch als Maler, Bildhauer, Architekt und Typograf sah sich der überzeugte Antifaschist stets in einer sozialen Verantwortung. Einer Verantwortung, die sich durch sein gesamtes avantgardistisches Werk zieht und die gerade heute immer mehr an Aktualität gewinnt.
Berliner Morgenpost (j.b.)

Die Augen für Unbekanntes öffnen
Max Bill (1908-1994) war der wohl bedeutendste Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts und der berühmteste Student, der aus dem legendären Bauhaus in Dessau hervorgegangen war. Ein Antifaschist der ersten Stunde, und sein ganzes avantgardistisches Werk als Maler, Bildhauer, Architekt und Typograf trägt bis zum Schluss Züge einer sozialen Verantwortung und eines Umweltbewusstseins, das inzwischen eine geradezu unheimliche Aktualität erhalten hat. Um Bills Werk im Zusammenhang mit seiner Biographie verstehen zu können, realisierte Erich Schmid den Dokumentarfilm MAX BILL - DAS ABSOLUTE AUGENMASS. Sechs Jahre lang hat er daran gearbeitet, damit der Film rechtzeitig zum 100. Geburtstag von Max Bill (am 22. Dezember 2008) auf der großen Leinwand die Augen für viel Unbekanntes öffnen kann.
ruhrgebiet.stadtus.de

DVD: Max Bill
Nach dem Erfolg in den Schweizer Kinos mit über 10'000 Eintritten ist der Film «Max Bill ‑ das absolute Augenmass» von Erich Schmid nun auf DVD erhältlich. Im umfangreichen Bonusmaterial kommen dabei auch jene kritischen Stimmen über den Schweizer Universalkünstler zu Wort, die in der Originalfassung des Film keinen Platz gefunden hatten. Der Film wird im Frühjahr nun auch in den USA und Kanada gezeigt am 26. März in Montréal am Internationalen Festival du Film sur l'Art, danach in Boston, Chicago, New York und Washington. [...]
Res Strehle, Tages-Anzeiger 11.3.09

Wahrheitsgemäß und authentisch – viel Freude!
Die Besucher werden Max Bill - Das absolute Augenmaß dokumentarisch, wahrheitsgemäß und authentisch finden. Erich Schmid war für den authentischen Film der Strippenzieher hinter der Kamera . Dieser 93 minütige Leinwandstreifen ist für Biografie- und Dokumentarfilm-Fans interessant. Es handelt sich bei "Max Bill - Das absolute Augenmaß" um eine Produktion aus der Schweiz. Viel Freude in "Max Bill - Das absolute Augenmaß"!
www.ikdb.de

Völlig neue Blickwinkel versetzen einen in Staunen
Langsam und stumm fährt die Kamera im Kreis. Sie dreht sich um eine Skulptur Max Bills – in einer fließenden Bewegung, die der Betrachter vor Ort nicht nachahmen könnte. So zeigen sich Formen, die durch verschiedene Perspektiven auf Arbeiten wie die „Kontinuität“, die „Unendliche Schleife“ oder „Rhythmus im Raum“ eröffnet werden: Mit jedem Grad verschobenen Blickwinkels erscheinen die Granit-Skulpturen völlig neu und versetzen einen mit ihrer schlichten Schönheit in Staunen.
Erich Schmid, der 1998 die Bill-Witwe Angela Thomas geheiratet hat und mit ihr in des Künstlers Atelierhaus wohnt, bildet anlässlich Max Bills 100. Geburtstag dessen Leben und Kunst auf sehr liebevolle Weise ab: Bauhaus-Schüler, Antifaschist, Gestalter und Rektor der Hochschule für Gestaltung in Ulm, Maler, Bildhauer, Architekt, Typograph – in den verschiedenen Facetten des Schweizer Künstlers spiegelt sich auch die (kunst)geschichtliche Entwicklung des 20. Jahrhunderts. So ist Schmids Film auch für Kunstlaien eine große Bereicherung. Diese Dokumentation ist alles andere als eine „unendliche Schleife“.
Stadtmagazin Zitty, Berlin

Zusammenhänge herausgearbeitet
»Es ist das Verdienst Erich Schmids, die Zusammenhänge zwischen Biographie, Politik und gesellschaftlicher Verantwortung im Leben des Künstlers herausgearbeitet zu haben.«
Filmreporter.de

Öffnet Augen für viel Unbekanntes
»Sechs Jahre lang hat Erich Schmid daran gearbeitet, damit der Film rechtzeitig zum 100. Geburtstag von Max Bill (am 22. Dezember 2008) auf der großen Leinwand die Augen für viel Unbekanntes öffnen kann.«
Spielfilm.de

Ergiebig, eingehend, kompetent, faszinierend
Zum 100. Geburtstag entstandene, ergiebige Dokumentation über Leben und Werk des Schweizer Künstlers Max Bill, dem wichtigsten Vertreter der konkreten Kunst.
Der Schweizer Bauhaus-Schüler, Grafiker, Designer und Architekt Max Bill (1908-1994) gilt als der bedeutendste eidgenössische Künstler des 20. Jahrhunderts. Ihm wird das absolute Augenmaß nachgesagt, in Analogie zum absoluten Gehör eines Musikers: Die Fähigkeit, geometrische Formen mit höchster Präzision zu gestalten sowie die Gabe für die richtigen Proportionen – nicht nur in der konkreten Kunst, die auf Logik und Mathematik basiert, eine essentielle Fähigkeit. Sein stets an modernen Strömungen, abstrakt-avantgardistischer Stil muss als Antwort auf die völkisch-reaktionäre Kunst der Nationalsozialisten verstanden werden, die als Herrschaftsmittel eingesetzt, während alles andere als entartet verboten und verbrannt wurde. Schon aus diesem antifaschistischen Impetus heraus ist Bills künstlerisches wie soziales Wirken ausgenommen politisch. Sein Ziel war es immer, mit seinen Skulpturen, Bildern und Bauten positiven Einfluss auszuüben und zugleich Verantwortung zu übernehmen.
Erich Schmids Film folgt streng chronologisch Bills Lebenslauf, um bei eingehender Werkanalyse die biografischen Bezüge präsent zu haben. Viele Archivaufnahmen, aktuelle Gespräche mit Bills Witwe und fachkundige Studien seines Œuvres wechseln sich ab. Ganze sechs Jahre arbeitete Schmid an dem Film, was man dem sehr umfassenden, kompetenten Ergebnis ansieht. Es ist auch eine kleine Geschichte des 20. Jahrhunderts, die von einem sozial engagierten Künstler erzählt, der politisch fast immer auf Widerstand stieß, weil seine Zivilcourage – er versteckte Flüchtlinge im Zweiten Weltkrieg oder protestierte gegen Vietnam – der Obrigkeit ein Dorn im Auge war. Darüber hinaus findet sich in dem interessanten Werk fast das gesamte Who-is-Who der damaligen Kunstszene erwähnt. Die erstaunlichen, engen Verbindungen sollten jeden Entdecker faszinieren. tk.
www.tele5.de

Berührende Biografie, würdig, adäquat
Max Bill hat sich zeitlebens viele Feinde geschaffen. Jetzt zeichnen Erich Schmid und Angela Thomas dieses bewegte Leben nach – und auch sie ernten nicht nur Zustimmung. Das sei zu parteiisch, mäkeln manche. Die berührende Biografie ist genau so parteiisch, mithin engagiert, wie Bill selbst es war, und also ein würdiges, adäquates Dokument.
SonntagsZeitung

Besonders anrührend ist der Filmschluss
Gekonnt (und selbst für thematische Laien leicht nachvollziehbar) vergleicht Schmid Bills Biografie mit seinem Werk frei nach dem Motto »negative Kraft in positive umwandeln«. Besonders anrührend ist der Filmschluss, in dem Max Bills Witwe den letzten Wunsch ihres Gatten erfüllt.
20Minuten

Die spürbare Vertrautheit ist die grosse Stärke
Jetzt hat der Filmemacher Erich Schmid (»Meier 19«, »Er nannte sich Surava«) auch noch einen sehenswerten Kinofilm über den 1994 verstorbenen Künstler, Designer und Architekten gedreht: »bill – das absolute augenmass«. Einige Kritiker werfen seinem Film mangelnde Distanz vor. Für Schmid hingegen ist die spürbare Vertrautheit des Filmemachers mit seinem Gegenstand gerade die grosse Stärke des Films.
SonntagsBlick Magazin

Informativ, wunderschön, hingebungsvoll
»Ein informatives und wunderschön fotografiertes Leinwandporträt. Schmids Anspruch an den Film, um den man in der Rezeption nicht mehr ganz herumkommen sollte, erfüllt sich allein durch die hingebungsvolle Machart: In so schönes Licht wurden der Künstler und seine Skulpturen wahrscheinlich selten gerückt«
Basler Zeitung

Sehr kurzweiliger Film, überzeugend
Die Schönheit der Reduktion, die mit einer politischen Haltung verbunden war – sie stellt der sehr kurzweilige Film immer wieder ins Zentrum, und Erich Schmid findet die überzeugende filmische Entsprechung dafür.
St. Galler Tagblatt

Wertvolle biografische Spurensicherung
Als Erzählerin bringt die Witwe Angela Thomas Licht in biografische Schlüsselmomente, die Bills Wirken in seinen inneren Zusammenhängen transparent machen. Schmid stellt das spannende Kapitel über Bills bisher kaum bekanntes antifaschistisches Engagement, etwa seine Zusammenarbeit mit Ignazio Silone, erstmals umfassend dar.
Tages-Anzeiger, züritipp

Aus der Biografie heraus verständlich gemacht
Schmid macht Bills abstrakte Kunst aus seiner Biografie heraus verständlich. Wer meint, schon alles über Bill zu wissen, wird erstaunt sein. Und wer nur den Namen Max Bill kennt, lernt einen grossen Künstler und Intellektuellen kennen, der sich schon in den 50er Jahren für den Umweltschutz stark machte.
Blick

Sorgfältig und geduldig, die Nähe eindrücklich genutzt
Sorgfältig und geduldig skizziert Erich Schmid die Persönlichkeit von Max Bill. Mit Archivmaterial und Interviews mit Zeitzeugen gelingt es Schmid, Bill vorzustellen. Die Nähe zu Angela Thomas, die mit Max Bill verheiratet war, weiss Schmid eindrücklich zu nutzen. Es war nur folgerichtig, Bills Kunst und Zivilcourage ins öffentliche Bewusstsein zu bringen.
tachles

Vielschichtig mit einer unerwartet emotionalen Dimension
Der Film über den Wortführer der Schweizer Konkreten zeichnet sich durch Vielschichtigkeit aus. Der Künstler, der Mathematik zur Grundlage seines Schaffens machte, erhält eine unerwartet emotionale Dimension.
NZZ am Sonntag

Spannendes Zeitzeugnis
Schmids Porträt greift über das Werken und Wirken Max Bills hinaus. Bill – das absolute Augenmass ist ein spannendes Zeitzeugnis.
Bieler Tagblatt

Perfektionist Bill hätte kaum etwas auszusetzen gehabt
Das Schaffen und den immensen globalen Einfluss von Max Bill komprimiert Schmid auf 90 Minuten. Nicht ausser Acht lässt er, dass die wahre Faszination im Gesamtbild des Künstlers steckt. Bill war eine starke Persönlichkeit mit fundierter politischer Meinung und ausgeprägter Zivilcourage. Es verwundert kaum, dass er über 50 Jahre fichiert wurde – sogar als Nationalrat. Bill, der dieses Jahr 100 geworden wäre, hätte selbst als Perfektionist an diesem Film kaum etwas auszusetzen gehabt.
Luzerner Zeitung

Neue Erkenntnisse
Ein Ode an einen vielschichten Mann. Der Film über Max Bill bringt neue Erkenntnisse.
Zürichsee-Zeitung

Zwischen Kunst und Politik
Schmid sucht die Antworten im Spannungsfeld zwischen Kunst und Politik. Seine Filme »Meier 19« und »Er nannte sich Surava« waren im Kino erfolgreich. Dem Film über Max Bill wäre dies auch zu wünschen«.
Der Landbote

Max Bills Kunst und das ganze Weltgeschehen
»In diesem Dokumentarfilm zeigt Erich Schmid überraschende Verbindungen zwischen Max Bills künstlerischem Schaffen und seinem politischen Engagement. Das sehr persönliche und dadurch berührende Porträt verändert nicht nur den Blick auf den Menschen Bill, sondern zeigt auch seine Kunst aus neuen Perspektiven. Ein Zauber geht von den Skulpturen aus, wenn die Kamera sie im Herbstlicht einfängt, sich ihnen behutsam nähert oder sie langsam umkreist. Der Film ermuntert, genauer und vor allem anders hinzusehen: auf Max Bills Kunst – und das ganze Weltgeschehen.«
Thurgauer Zeitung

Ein Werk, das unter die Haut geht
»Aus rund 185 Stunden Rohmaterial entstand der 93-minütige Film ‹Bill – das absolute Augenmass›. Ein Werk, das streckenweise mit seiner Offenheit überrascht und unter die Haut geht.«
Schweizer Fernsehen

Riesiger Andrang zur Premiere
»Der Andrang zur Premiere von Bill – das absolute Augenmass, einem Dokumentarfilm im Rahmen der Semaine de la Critique, war riesig. Ich musste über eine halbe Stunde in der gleissenden Sonne ausharren, um Einlass ins Kino zu bekommen.«
Schweizer Fernsehen, Kulturplatz

Sturm auf das Kino
»Die Semaine de la critique in Locano zieht immer viele Leute an, zumal jeder Film nur zweimal gezeigt wird. Aber wenn Schweizer Film Premieren auf dem Programm stehen, ist das Gedrängel in der Regel besonders gross, weil auch alle Medienvertreter unbedingt dabei sein müssen. So hat die Uraufführung von Erich Schmids Dokumentarfilm Max Bill – das absolute Augenmass wieder zum Sturm des Kursaalkinos geführt.«
Sennhausers Filmblog

Solide die wichtigsten Stationen erwähnt
»Erich Schmids bill – das absolute augenmass über einen der grossen Modernen erwähnt (…) solide die wichtigsten Stationen in Max Bills Schaffen«.
NZZ

Reise in die unbekannte Biografie
»Schmids Porträt ist eine Reise in eine unbekannte Biographie, dokumentiert die Vielseitigkeit, das Engagement und die Visionen Max Bills.«
art-tv, das kulturfernsehen im netz

Ein faszinierender, berührender Film
»Nach einem Auftakt reicht alleine schon die Biografie von Bill aus, um sich vom faszinierenden Leben des wichtigsten Vertreters der konkreten Kunst in Bann ziehen zu lassen. Bill – Das absolute Augenmass ist ein faszinierender und berührender Dokumentarfilm.«
filmblog.ch

Zur Sprache kommt auch Bills Verhältnis zur Politik
»Die Liebe, sie steht am Anfang dieses Films. In den sechs Jahren seiner Recherche hat der Regisseur Erich Schmid alles Material über das Leben und Werk von Max Bill zusammengetragen. Der rund 90-minütige Film macht nicht nur vertraut mit den Realien eines Lebenslaufs, zur Sprache kommt auch Bills Verhältnis zur Politik.«
Landbote

Der Film wusste auf jeden Fall zu gefallen
»Die ‹Semaine de la Critique› ist Jahr für Jahr die Sektion des Festivals mit besonders sehenswerten Filmen und grossem Publikumsaufmarsch. Bill – Das absolute Augenmass des Regisseurs Erich Schmid wusste auf jeden Fall zu gefallen.«
fsr/art-tv

Spannendes und Erstaunliches
»Das grosse Augenmerk am Filmfestival Locarno galt am Sonntagmorgen einem der bedeutendsten Schweizer Künstler des 20. Jahrhunderts: Max Bill (1908-1994). ... Die vielschichtige Dokumentation des Zürcher Filmemachers Erich Schmid (‹Meier 19›) brachte Spannendes und Erstaunliches zu Tage: Bill als Student und Hochschullehrer, Bill als Designer, Architekt, Maler und Bildhauer, Bill als politischer und schöpferischer Mensch. ... Der Film bietet eine Mischform zwischen Chronologie, thematischen Akzenten und Erläuterung durch die Wegbegleiterin Angela Thomas.«
Klein-Report, 11.8.2008

Ein Künstlerleben
In einem Bahnhofshaus in Winterthur ist Max Bill ab 1908 aufgewachsen. Mitten in der verwirrenden Ordnung von Gleisen, Oberspannleitungen und Schwellen. Er beobachtet, wie sich die Parallelen der Schienen am Horizont vereinen, lauscht den Rhythmen fahrender Züge. Fernweh und Fahrpläne, ein Gefühl für Unendlichkeit und Genauigkeit vermittelt dieses Zuhause. Und Weltpolitik: Denn Winterthur passieren auch Züge mit verletzten Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg. Eine prägende Zeit. Auch eine schwere, denn Bills Eltern waren kleine Leute und verfrachteten ihren Jungen, da war er kaum 15 Jahre alt, in ein Erziehungsheim. Er hatte am Kiosk ein Comic-Heftchen gestohlen – und sich somit als schwer erziehbar erwiesen.

Max Bill hätte nun untergehen können, doch ein Onkel schenkt ihm einen Malkasten und Bills Karriere als künstlerisches Multitalent beginnt. Er beginnt 1927 im Dessauer Bauhaus zu studieren, wird Architekt, Maler, Grafiker und Bildhauer und trägt den Geist der durch die Nazis als entartet deklarierten Kunst der Bauhausbewegung viele Jahre später in die Ulmer Hochschule für Gestaltung – als deren Erbauer und Rektor. Lang dauerte Bills Ära dort leider nicht. Kleingeister und reaktionäres Denken durchkreuzen einmal mehr seine Pläne. Doch Scheitern sieht der Künstler stets als Chance und schöpft selbst aus körperlichen Verletzungen kreatives Potential.

"Max Bill - das absolute Augenmaß" kommt zum 100. Geburtstag des großen Schweizers in die Kinos. Sechs Jahre lang hat Erich Schmid sich durch Bills Werk und Leben gewühlt, Freunde und Zeitzeugen befragt, Doku-Material aus verschiedenen Epochen ausgewählt und zu einem gründlichen Porträt dieses spannenden Künstlers verbunden. Max Bills zweite Ehefrau, die Kunsthistorikerin Angela Thomas, seit einigen Jahren mit dem Filmemacher verheiratet, nutzt die Chance, Max Bills Denken zu vermitteln. So stehen hier nicht nur Werdegang und das künstlerische Werk im Fokus, sondern auch Bills Gestaltungsprinzipien, seine Haltung zur Kunst wie sein enormes politisches und soziales Engagement: Bill war nicht nur Antifaschist der ersten Stunde, sondern setzte sich schon Ende der 1960er-Jahre für den verantwortungsvollen Umgang mit unserer Umwelt ein. Als Max Bill 1994 am Flughafen Tegel in Berlin stirbt, hinterlässt er viel. Darunter eine gigantische Schleife aus Granit, ein Symbol für die Unendlichkeit – mit vielen reizvollen Perspektiven.
Cristina Moles Kaupp, www.fluter.de/Bundeszentrale für politische Bildung, Dezember 2008

Die gegensätzlichsten Filmkritiken

Mangelnde Distanz!
»Schmid ist mit der Witwe von Max Bill verheiratet. Der Preis für Schmids privilegierten Zugang zu bisher unbekanntem Material ist mangelnde Distanz ...«
Tages-Anzeiger, Barbara Basting

Zuviel Distanz!
»Schmid ist seit zehn Jahren mit Angela Thomas verheiratet, der Witwe von Max Bill. Doch Nähe kann auch zuviel Distanz bewirken ...«
Berliner Morgenpost, Gabriela Walde


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Fernsehbeiträge

Schweizer Fernsehen: Kulturplatz-Video-Tagebuch Locarno 2008
Video, 3:59


Einzelne Artikel

Faksimile

Carmela Thiele

Subversiver Unterton

Neue Bedeutung für die "Ästhetik der Einfachheit"

"Ich mag ihn einfach und seine Kunst", gab Alt-Kanzler Helmut Schmidt in Tokio zu Protokoll. Gemeint war Max Bill, dem der Kunst-Nobelpreis Praemium Imperiale verliehen wurde. Das war 1993, ein Jahr vor dem Tod des Schweizer Künstlers. Bill erhielt die Auszeichnung für sein bildhauerisches Werk, obwohl er sich in erster Linie als Architekt sah. In seinem Filmportrait umfährt Erich Schmid mit der Kamera die Skulpturen, zeigt, dass Anfang und Ende dieser geometrischen, oftmals in Stein gehauenen Formen stets gleich sind. Diese Kamerafahrten sind Meditationen, denen sich der Betrachter gerne überlässt.

Natürlich ist der Film eine Hommage, denn der Filmemacher Erich Schmid lebt in dem von Bill gebauten Haus in der Gemeinde Zumikon bei Zürich. Und der Film ist eine Spurensuche, die Schmid gemeinsam mit der Witwe Bills, Angela Thomas, unternimmt. Dabei erklärt der Film die Position des herausragenden Vertreters der konkreten Kunst, er zeigt die zentralen Werke, zeichnet Bills Engagement für die Hochschule für Gestaltung in Ulm nach, die er zu Beginn der 1950er Jahre mit Otl Aicher und Inge Aicher-Scholl gründete. Doch sind es nicht allein die vielen Fakten, es ist auch die gelungene Abfolge der montierten Fotografien, Interviews und historischen Filmaufnahmen, die den Zuschauer einnehmen für die unbekannten Seiten des Künstlers, der am 22. Dezember 100 Jahre alt würde.

Von Max Bill stammen nicht nur zahlreiche Skulpturen im öffentlichen Raum, wie etwa "familie von fünf halben kugeln" am Kollegiengebäude Mathematik der Karlsruher Universität. Der Künstler steht auch für die Kontinuität der Moderne, denn er erlebte als Student am Bauhaus Kandinsky, Klee und Moholy-Nagy und verschmolz diese Erfahrungen zu einer Ästhetik, die auf der Variation von geometrischen Formen und reinen Farben beruhte. Das ist allgemein bekannt. Was der Film aber mit Nachdruck darüber hinaus vermittelt, ist Bills politisches Engagement, sowohl in den 1930er Jahren, als er Flüchtlinge aus dem Dritten Reich" beherbergte, was seine Rolle als Kritiker des Vietnamkrieges angeht wie auch seine Tätigkeit als Mitglied des Nationalrats der Schweiz in den 1970er Jahren.

Aus einem unangepassten jungen Mann, der eine Silberschmiedlehre abbrach und von der Kunstgewerbeschule in Zürich flog, wurde einer, der über das normale Maß hinaus gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen gedachte. So wie seine Skulpturen dem Passanten ein besseres Empfinden für seine Umgebung vermitteln sollten, zielte er auch mit seinen architektonischen Entwürfen und den Gegenständen des täglichen Gebrauchs auf eine harmonische Verbindung von Form, Funktion und Umgebung. Seiner Meinung nach würde diese Art der Gestaltung sich unmerklich auf den Betrachter übertragen - so wie es offenbar auch dem anfangs zitierten Helmut Schmidt mit dem Werk Bills ergangen ist.

Vielleicht ist es kein Zufall, dass ein solches Design weiterhin gefragt ist. Der Film will in einer "Zeit knapper Ressourcen" auf diese Ästhetik der Einfachheit" hinweisen. Das sehenswerte Portrait zeigt einen vielseitigen Künstler, dessen subversiver Unterton sich heute nicht mehr über einzelne Werke vermittelt. Erst in der Gesamtschau ist Max Bill fassbar. Der allemal sehenswerte Film gibt Gelegenheit dazu.

Badische Neueste Nachrichten, 6. 12. 2008


„Je weiter wir von der Schweiz weg sind...“

Der neue Film über Max Bill hatte im Würzburger CinemaXX seine Deutschlandpremiere.

Von Achim Schollenberger

Erich Schmid freut sich. Gleich zweimal an diesem Abend. Eigentlich hatte der Filmemacher wohl nur im Stillen mit einem so großen Publikumsandrang gerechnet. Der Saal im Würzburger CinemaXX ist aber voll bis auf den letzten Kinosessel, dazu zwängen sich noch einige Nachzügler auf die Treppenstufen in den Gängen. Internationales Filmwochenende diesmal schon im September? Die Stimmung erinnert ein wenig daran, auch dort locken ganz spezielle Filme ein spezielles Publikum, die Fans von ungewöhnlichen Filmen abseits des großen Kassengeschäftes ins Kino. Die große Gemeinde der Freunde des Kulturspeichers ist heute zugegen, sorgt gewissermaßen für ein Heimspiel der Konkreten Kunst im benachbarten Multiplex-Kino, extra angereist aus Berlin, das Sammlerehepaar Ruppert, vor Ort präsent die ganze Führungsriege des Museums im Kulturspeicher, der Würzburger Kulturreferent Muchtar al Ghusain und einige leibhaftige Künstler der lokalen Szene. Die Premiere der besonderen Art zieht Neugierige ins Kino. Man ist gespannt auf die Deutschlandpremiere des Films „bill – das absolute Augenmaß“. Licht aus, Film ab. Es folgen 85 Minuten über einen der Großen in der Kunst. Abspann. Licht wieder an. Der andere Grund zur Freude kommt für Erich Schmid nach der Vorstellung. Es ist ein lange anhaltender Applaus mit dem sein Film von den Zuschauern bedacht wird. „Je weiter wir von der Schweiz weg sind, um so freundlicher werden die Kritiken,“ meint er süffisant dazu. Irgendwie spürt man, daß ihn diverse Äußerungen nach dem Kinostart Anfang September in seinem Heimatland wohl immer noch sehr beschäftigen. Was stört einige Kritiker an dieser Nahaufnahme, die Max Bill (1908 - 1994), einen Konkreten Künstler, Architekten und formgebendes Multitalent in den Focus rückt? Schmids Werk ist ein gut gemachter Dokumentarfilm, in Würzburg läuft eine Festivalfassung, Originalton in Deutsch, dazu zeitweilig Schwyzerdeutsch. Die Untertitel in Englisch sollen den Dialekt der zu Wort Kommenden verständlich machen.

Mitgereist zur Deutschlandpremiere ist die andere Protagonistin des Filmes, Angela Thomas. Hier liegt wohl ein Grund für die „heimische“ Kritik: Angela Thomas war bis zum Tode Max Bills 1994 dessen zweite Ehefrau. Seit 1998 ist sie mit Erich Schmid verheiratet. Schön, könnte man meinen, das kann dem Film doch nur dienlich sein, schließlich kannte sie den Künstler wohl mit am besten, schließlich lebte sie 20 Jahre mit ihm zusammen. Dazu ist sie gelernte Kunsthistorikerin, weiß also wohl das Werk Bills adäquat einzuschätzen. Aber, so ist aus den Worten Erich Schmids herauszuhören, gerade deswegen wird ihm der „fehlende Abstand“ und eine gewisse Einseitigkeit im Blick auf seinen Hauptdarsteller vorgeworfen. Was eigentlich ziemlicher Unsinn ist, denn als Regisseur einer Dokumentation ist er höchstens einer inhaltlichen Wahrheit verpflichtet, sein Blickwinkel darauf darf durchaus subjektiv sein. Er muß die Auswahl aus den Bildern und Interviews treffen, die seine Intention am besten in Szene setzt. Aus 185 Stunden Rohmaterial dann 85 informative Filmminuten zu schneiden ist, vor allem angesichts der Vielschichtigkeit und des facettenreichen Schaffens Max Bills, auch kein leichtes Unterfangen.

Durch die Erzählungen Angela Thomas vor der Kamera wird der Werdegang vom unbequemen und vom legendären Bauhaus gewiesenen Schüler hin zum Gründer und ersten Rektor der ebenso berühmten Hochschule für Gestaltung in Ulm, zum gefeierten Architekten und gefragten Weltkünstler vermittelt. Dank umfangreichem Archivmaterial gleicht der Film auch einer kleinen Zeitreise durch Bills Leben und führt die Zuschauer vom Erziehungsheim in Oetwil nach Dessau, Paris, von den schwäbischen Gefilden zu den Marmorbrüchen Italiens, zur Preisverleihung nach Japan, in die politische Landschaft seiner Heimat und schließlich nach Berlin, wo Bill kurz vor seinem Flug nach Hause auf dem Flughafen Tegel starb. Zwischen all den Stationen kehrt er immer wieder in das Atelier-Haus ins schweizerische Zumikon zurück, dieser Fundgrube der Kunst, gehegt von Bills Witwe Angela.

Die filmische Umsetzung bleibt dabei sachlich, fast etwas zu nüchtern angesichts der immensen Kreativität Max Bills. Menscheln tut er immer dann, wenn die einstigen Weggefährten mit ins Bild und zu Wort kommen. Und rührselig gar, aber sehr künstlich, wenn Angela Thomas Blumen in der Schalterhalle des Berliner Flughafens niederlegt.

Den Spagat zwischen Kunst und Politik hat Max Bill versiert geschafft, wenn sich die politischen Aktivitäten wohl auch nicht in vorderster Linie abspielten. Aber sein Film, so erklärt Schmid, zeige zum ersten Mal, daß Bill während der Nazizeit Flüchtlinge versteckte oder bereits 1932 zusammen mit dem italienischen Schriftsteller Ignazio Silone eine antifaschistische Zeitung herausgegeben hatte, und sich im Widerstand manifestierte. Selbst Würzburger Bill-Fachleute sind, wie sie nach Filmende in der Diskussion sagen, überrascht von einigen, ihnen bislang unbekannten Details.

Vielleicht mag Schmids Blick auf die Person Max Bill für den einen oder anderen Zuschauer etwas pathetisch und zu glorifizierend sein und deshalb Max Bill zu übernatürlich riesig in seiner Bedeutung. In der neueren Kunstgeschichte gilt er zweifellos als einer der bedeutendsten Künstler. Im Kinosaal reißen die Fragen nicht ab. Immer haben Erich Schmid und seine Frau Angela Thomas Antworten. Doch langsam drängt die Zeit. Die neuen Besucher vor der Kinotür warten auf den Einlaß. Was gespielt wird? Ein ganz „normaler“ Film vermutlich, wahrscheinlich aus Hollywoods Traumfabrik.

(aus: «nummer 39» (Würzburg) / Oktober 2008. PDF)


"Max Bill - Das absolute Augenmaß": ein Film zum 100. Geburtstag des Künstlers

Der letzte Bauhaus-Idealist

VON INGEBORG RUTHE

Max Bill liebte Steinbrüche. Im Norden Italiens, im Tessin und in Südfrankreich fand er seinen farbigen Granit, den der Erde abgebettelten Stoff für jene "informellen" - nie sagte er "abstrakten" - harmonischen Schlaufen-Formen. Für seine runden, sinnlichen, mit sanften Durchbrüchen versehenen Gebilden, die, wiewohl aus härtestem Gestein, doch so weich und sanft und erotisch wirken und viele große Plätze der Welt zieren.

Mit einem Steinbruch beginnt Erich Schmids Film über den Bildhauer, Designer, Typografen, Architekten, Maler, Hochschullehrer, den Antifaschisten und einstigen Bauhausschüler Max Bill, geboren am 22.12.1908 in Winterthur, gestorben am 9.12.1994 auf dem Flughafen Tegel, kurz vor dem Heimflug nach Zürich, nach einer Sitzung der Akademie der Künste.

"Erotik", pflegte Bill zu sagen, ist "Grundlage des künstlerischen Schaffens". Darauf lässt der Film sich ein und verzichtet dafür auf jedes Pathos. Er setzt auf Genauigkeit der Sequenzen: Originalaufnahmen mit dem Künstler an den Orten seines Wirkens seiner Schönheits- und Harmoniesuche durch "Konkrete Kunst" - ob Atelier oder Natur, ob Schul-Aula oder Rednerpult im Schweizer Nationalrat 1967. Es gibt viele Stationen und Gespräche mit Zeitzeugen. Zu Bills treuesten Weggefährten gehören etwa der Schweizer Künstler Gottfried Honegger und der Freund aus dem antifaschistischen Widerstand, Ignazio Silone, sein Sohn Jakob Bill, aus der langen Ehe mit der 1988 verstorbenen Fotografin Binia Spoerri. Und Bills zweite Ehefrau seit 1990, Angela Thomas.
Der Film erzählt anschaulich aus einem langen, reichen, wechselhaften Leben. Nicht die Chronologie liefert den Faden, sondern diesen Film prägt das Verknüpfen gerade der inneren, auf mehreren Ebenen miteinander verschränkten Zusammenhänge. Immer wieder - ob in Atelierszenen, auf Ausstellungen, auf Biennalen, beim Arbeiten für die von Bill 1950/51 gegründete Ulmer Hochschule für Gestaltung - geht es um Bills absolutes Augenmaß und eine das 20. Jahrhundert als widersprüchlichste Spanne fassende Kunst.

Die stärksten Szenen, originale und nacherzählte, sind nicht nur die des großen Erfolgs. Es sind auch die des Scheiterns. In Zürich flog Bill mit 17 von der Kunstschule wegen Aufsässigkeit. Der gestrenge Vater, ein Bahnbeamter, übte ökonomischen Druck aus. Bill war mittellos, musste sich fügen - und ging doch seinen Weg: erst ans Bauhaus, dann in den antifaschistischen Widerstand. Es gibt im Film tiefe Erschütterungen, etwa wenn Bill in einer Archivaufnahme erzählt, wie die aus Paris vor den Nazis geflohene Dadaistin Sophie Taeuber-Arp sich in Bills Gartenhaus mit Kohlenmonoxid vergiftete - weil sie es nicht verstand, den Ofen richtig zu heizen. Oder die stumme Szene, als Bill 1956 Ulm verlässt, weil ausgerechnet Altnazi Filbinger ihn, den Linken", vertreibt.
Und dann ist da jene Szene, als Bill 1977 wegen eines Tumors ein Auge verliert. Am Tag nach der OP zeichnet er im Bett die Grafikserie "Seven Twins". Bill, das erzählt dieser schnörkellose Film, war ein Ausnahmekünstler. Noch in jener Szene, in der man miterlebt, wie er 1993, körperlich schon schwach, in Tokio für sein Lebenswerk den Praemium Imperiale erhält. Bescheiden steht er da, einfach, zugänglich und menschenfreundlich. Der Hochanspruchsvolle war er in der Kunst. Kunst und Leben sollten - ganz dem Bauhausideal verpflichtet - eins werden, damit das Leben der Menschen besser würde. Max Bill glaubte daran, dass dann auch die Menschen sich bessern würden.

Berliner Zeitung, 4. Dezember 2008



Thurgauer Zeitung 27. August 2008

«Nur als Rebell kann man kreativ sein»

Andrea Lüthi: Sie sind Filmemacher, haben aber auch Bücher geschrieben, arbeiteten als Reporter. Wo sehen Sie die Vorteile der verschiedenen Medien?

Erich Schmid: Ich schreibe sehr gern. Dabei wird ein Sachverhalt, den man im Kopf hat, plötzlich klar. Oder es wird klar, dass er unklar ist. Filmen aber ist komplexer und eine grössere Herausforderung. Hier kommt viel Verschiedenes zusammen. Mir ist dabei wichtig, eine Symbiose zwischen Form und Inhalt zu schaffen. Gerade Max Bills Biografie ist kompliziert, weil er ein vielschichtiger Mensch war. Das lässt sich kaum in eine Form bringen. So habe ich versucht, in meinem Film die Biografie des Künstlers so einfach wie möglich darzustellen, damit man alles versteht. Die Schönheit in der Reduktion zu suchen – das ist meine persönliche Annäherung an Max Bill.

Auch für Bill lag die Schönheit in der Reduktion. Was kann uns seine Kunst heute vermitteln?

Max Bill erlebte den Ersten und Zweiten Weltkrieg. Weil man wenig hatte, machte man das Wenige so gut wie möglich und konzentrierte sich auf Inhalte. Eine ähnliche Mangelsitua- tion könnte durchaus wieder entstehen durch die heutige Rohstoffsituation. Da kann uns Bills reduzierte Ästhetik einiges zeigen. Die Beschäftigung damit kann das Denken beeinflussen, aber auch die Gestaltung unserer Umwelt, sei dies in der Architektur oder bei Gebrauchsgegenständen.

Inwiefern passt das Medium Film zu Max Bill?

Max Bills Biografie gibt politisch und gesellschaftlich viel her – mehr als ich erwartet hätte. Es war für mich als Filmemacher wunderbar, eine politische Biografie zu machen, die eng mit Kunst verbunden ist, mit dem bildlichen Ausdruck. Und es war eine Herausforderung, Bills Skulpturen und Bildern einigermassen gerecht zu werden. Ich wollte seine Kunst zeigen, wie man sie sonst nicht sieht. Entweder im Zusammenhang mit der Geschichte oder durch die Darstellung.

Sie waren aktiv in der 68er-Bewegung. Damals hatten Sie noch ein anderes Bild von Max Bill.

Wir zählten Bill zum Establishment, weil er Nationalrat und Gemeinderat war, und wir wussten nicht, dass er in Opposition zu den Mächtigen war. Er hat auch nie über sein antifaschistisches Engagement während der Nazizeit gesprochen, obwohl er sich damit hätte brüsten können. Interessanterweise gefiel mir aber Max Bills Kunst schon 1968, ohne dass ich ihren tieferen Sinn verstanden hätte. Ich habe damals auch die Ausstellung im Kunsthaus besucht. Bei meinen Recherchen musste ich das politische Bild von Bill total revidieren.

Der Satz ‹Es sind die Rebellen, die die Welt verändern werden› von André Gide steht am Anfang Ihres Films über Max Bill. Auch die Hauptfigur in Ihrem letzten Film ‹Meier 19› ist ein Rebell.

Ja, beide sind unbequem und rebellisch, aber sie setzen etwas in Bewegung. Ich verstehe unter Rebellentum, dass man bereit ist, sich ausserhalb der Norm zu bewegen, aber immer in einem menschlichen Rahmen. Ich glaube, dass kreative Menschen Rebellen sein müssen, um weiterzukommen. Sie müssen sich in Wahrnehmungsbereichen bewegen, die ausserhalb der Norm liegen.

Sie haben bis jetzt Dokumentarfilme gemacht – wie sieht die Zukunft aus?

Ich glaube, das war mein letzter Dokumentarfilm, auch aus ökonomischen Gründen. Wenn ein Film nach sieben Jahren fertig ist, ist das zu lang: In meinem Alter wirkt eine solche Zeitspanne immer länger – es wäre anders, wenn ich 20 wäre. Jetzt möchte ich auf Fiktion umsteigen. Ich habe einen Roman geschrieben, aus dem später ein Drehbuch und ein Film werden soll. Natürlich weiss ich noch nicht, ob mir das gelingt – es ist immer ein gewisses Risiko. Ich wusste auch nicht, ob der Film über Max Bill gelingen würde. Aber ich mache einfach vorwärts.


Tages-Anzeiger  16.8.2008

Zumiker Filmemacher porträtiert genialen Künstler Bill

Erich Schmid

Der Zumiker Filmemacher Erich Schmid arbeitet und lebt im Haus von Max Bill. Sein Film über den grossen Schweizer Künstler kommt jetzt ins Kino.


BILD DANIEL KELLENBERGER
Erich Schmid in einem der vielen Gärten des Max Bill-Hauses.
Mit viel Hingabe erklärt er, wie sein Dokumentarfilm entstanden ist.

 

Von Marcus May

Erich Schmid sieht so aus, wie man sich einen Filmemacher gemeinhin vorstellt: Grossgewachsen, mit wallendem Haar, einem schmalen Lippenbart und tellergrossen Händen. Seine dandyhafte Erscheinung passt wunderbar in die einmalige Architektur und Ambiance seiner unmittelbaren Umgebung. Seit elf Jahren lebt der 61-Jährige im ehemaligen Atelier- und Wohnhaus eines der bedeutendsten Schweizer Künstler des vergangenen Jahrhunderts: Im ‹haus bill› des 1994 verstorbenen Malers, Bildhauers und Architekten Max Bill in Zumikon.

Die letzten Jahrzehnte seines Lebens verbrachte Bill in diesem, von ihm selbst erbauten, an die reduziert-nüchterne Bauhaus- Architektur angelehnten Gebäude. Die grosszügigen, offenen Räume verführen zu ausgiebigen Spaziergängen durchdie Wohn- und Atelierräume. Überall weisen Öffnungen den Weg in die Natur: Einheimische und exotische Bäume und Pflanzen bevölkern das 40 Hektaren grosse Grundstück und kontrastieren auf seltsam berührende Weise mit dem Sichtbeton und dem gleissenden Weiss des skulpturalen Hauses. Die Räumlichkeiten sind derart verschachtelt, dass sich der Unkundige schnell darin verirrt. «Auch heute noch weiss ich nicht genau, wo sich alles befindet, das ist das grosse Geheimnis von Bills Unendlichkeitsarchitektur», schwärmt Schmid.

Mit der Videokamera hautnah dabei

1998 heiratete Schmid Bills Witwe, die Kunsthistorikerin Angela Thomas. In den ersten Jahren des gemeinsamen Zusammenlebens fand eine Öffnung des Hauses statt. Thomas organisierte regelmässig Ausstellungen und politische Veranstaltungen in intimem Rahmen: Freunde und Weggefährten von Bill gaben sich damals die Klinke in die Hand. Der ehemalige Journalist Schmid war mit seiner Videokamera immer hautnah dabei. Damals reifte in ihm die Idee heran, einen Dokumentarfilm über den grossen Konstruktivisten zu realisieren. «Es gibt wenig Doku-Material über Max Bill», sagt Schmid. «Vor sechs Jahren bereits spürte ich, dass auch auf den 100. Geburtstag Bills hin nur wenig kommen würde.» Er sollte Recht bekommen. Nur gerade in Winterthur findet heuer eine kleine Retrospektive von Bills Werk statt.

Sechs Jahre später, nach der Sichtung und Bearbeitung von 185 Stunden Archiv- und selbst gedrehtem Filmmaterial, ist der Film nun fertig. Schmid hat über Jahre hinweg mit grösstmöglicher Akribie gearbeitet. Diese Genauigkeit sei für ihn der Schlüssel zum Erfolg. Dieser sei zwar nicht planbar, er habe aber versucht, die optimalen Voraussetzungen dafür zu schaffen. «Nichts sollte mir entgehen, ich glaube präziser kann man es gar nicht machen. » Die Nähe zu Angela Thomas wiederum habe es ihm ermöglicht, den richtigen Zugang zu Max Bills Leben und Biografie zu finden. «Ohne meine Frau hätte ich den Film nicht machen können.»

Schmid befürchtet, dass genau diese Nähe für viele Kritiker der Massstab sein werde. Er glaubt aber nicht an Objektivität und Ausgewogenheit, nicht daran, dass man «eine gesunde Distanz» wahren kann.

Für ihn gibt es keine Gesinnungsneutralität. «Man muss seine eigene Emotionalität zulassen, damit man sich ihrer bewusst wird.» Schmid hegt keine hohen Erwartungen an die Filmkritiker. Er weiss aber, dass sein Film stark genug sein wird, um schlechte Kritiken zu überstehen. «Mir ist klar, dass der Film polarisiert.» Er moniert, es herrsche eine allgemeine Respektlosigkeit vor kulturellen Werten. «Das sage ich nicht aus Selbstzweck», betont er, «aber ich bin mir nicht sicher, ob sich die Menschen dessen überhaupt bewusst sind.»

Preisträger mit dicker Haut

Der Gewinner unzähliger Filmpreise hat eine dicke Haut. Und er ist ein Kämpfer. Kein Wunder: Als Teenager flog er seiner Beatles-Frisur wegen von der Schule. Er ging vor Gericht – und verlor. Beim Tagi «überlebte» er als einziger seines Teams die Zürcher Jugendunruhen – gekündigt wurde ihm schliesslich trotzdem. Bezeichnenderweise ist sein damaliger Chefredaktor Peter Studer heute sein Berater in medienrechtlichen Fragen.


Punkt.ch, 8.8.2008, p. 12

Punkt.ch

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Ideales Heim 06/2008

Ideales Heim 06/08

Wenn Bill zu Klängen wird


Zum hundertsten Geburstag der Gestalterlegende Max Bill hat Dokumentarfilmer Erich Schmid ein Porträt gezeichnet. Es soll dem Publikum den Künstler und Politiker näherbringen. Der Film wurde während einer Livesession im Studio Maur bei Zürich mit Musik von Jazz-Professor André Bellmont unterlegt.

Ein Report. Text: Adrian Schräder / Fotos: Ona Pinkus

Wenn Filmer Erich Schmid den Namen Max Bill ausspricht, schwingt eine enorme Portion Respekt mit. Sehr oft nennt er ihn an diesem Samstagmorgen, immer wieder gestärkt durch kräftige Bisse in einen Apfel. Wir sitzen im Aufenthaltsraum der Powerplay Studios in Maur. Draussen vor dem Fenster liegt der Greifensee, drinnen, im Studio 1, nimmt eine Truppe von Jazzern die Musik zu Schmids Kinofilm »Bill – das absolute Augenmass« auf.

Gold- und Platinauszeichnungen von Künstlern wie Chris de Burgh, Gianna Nannini und Sina hängen an der Wand. Relikte aus besseren Zeiten, als sich mit Musik noch richtig viel Geld verdienen liess und Studios wie dieses ständig ausgebucht waren. Ums Geldverdienen geht es beim Projekt des Zürcher Dokumentarfilmers Erich Schmid, der sich mit Filmen wie »Meier 19« und »Er nannte sich Surava« einen Namen machte, nicht. Nur jenes, das ihm nicht zu gesprochen wurde, fand denn auch Eingang ins Gespräch. Viel zu wenig habe er erhalten, klagt er gleich zu Beginn. Dabei sei Bill doch eine so wichtige Figur. Jemand, der Massstäbe gesetzt habe, in ganz verschiedenen Bereichen.

Sechs Jahre hat Schmid insgesamt in das Projekt investiert. Eigentlich wollte er einen Kriminalroman fertig schreiben. Doch als er zu ahnen begann, dass sich sowohl die offizielle Eidgenossenschaft, wie auch die grossen Museen dieses Landes den diesjährigen hundertsten Geburtstag kaum begehen wollten, änderte er seine Prioritäten. »Bill ist einfach noch nicht gegessen «, sagt Schmid, Apfel kauend. »Sein gesamtes Wirken kann uns als Sinnbild für die Zukunft dienen. Er hat bei all seinen Tätigkeiten, sei's in der Bildhauerei, in der Malerei, in der Architektur, aber auch in der Politik und im Design, die Schönheit in der Reduktion gesucht. In diesem Punkt hat er Massstäbe gesetzt. Mein Film will diesem Ansatz ästhetisch gerecht werden.«

Bill bleibt lebendig
Schmid hat ein besonderes Verhältnis zu Bill. Seit zehn Jahren wohnt er im ehemaligen Wohn- und Atelierhaus des vielseitigen Schweizer Künstlers in Zumikon, in Partnerschaft mit dessen Witwe Angela Thomas. Thomas, eine Kunsthistorikerin und ehemalige Assistentin Bills, schreibt an einer Biografie, er selbst wählte das bewegte Bild. Die eigentlich vorgesehenen Reisen nach Japan und Lateinamerika, wo Bill Designschulen begründet hat, fielen den Budgetkürzungen zum Opfer. Schmid beschränkte sich auf Interviews mit Zeitzeugen, Schauplätze und die Auswertung von 185 Stunden Film- und Tonmaterial aus den Archiven europäischer Fernseh- und Radiostationen. »Ich wollte ihn nicht zu einem steinernen Denkmal machen, sondern ihn auf Augenhöhe zeigen, sodass der Zuschauer mit Bill in einen Dialog treten kann.«

Den Takt finden
Der Film ist bereits fertig und soll im September in den Schweizer Kinos anlaufen. Exakt in jenem Raum, in dem die schwedische Rockgruppe Europe 1986 ihren unsterblichen Hit »Final Countdown« aufnahmen, wird heute am Soundtrack gearbeitet. Geschrieben hat ihn André Bellmont, Professor an der Hochschule der Künste in Zürich (HdKZ), Abteilung Jazz und Popularmusik. Er dirigierte lange Zeit in Los Angeles, nahm fürs Andreas Vollenweider Orchester auf und arbeitete an Theaterproduktionen im In- und Ausland mit. Seit einem Monat ist er am Projekt »Bill« beteiligt. In einem ersten Schritt wurde zum Test bestehende Musik unter die Bilder gelegt. Vor allem Miles Davis und Bach trafen die Stimmung. Aufgrund dieser Erkenntnisse hat Bellmont dann die Musik komponiert.
Ein variiertes Thema begleitet den Zuschauer durch den Film. Die Bläser pusten Atmosphäre, das Schlagzeug wird sanft mit den Besen bearbeitet, das Klavier sinniert. Zwischendurch schüttelt der Schlagzeuger kurz einen Bolero aus den Pfannen. Das Jazzquintett, bestehend aus befreundeten Dozenten der HdKZ, setzt Bellmonts Kompositionen an diesem Samstagmorgen absolut ruhig und professionell um. Spannend an der Studiosession ist die unterschiedliche Sprache der Beteiligten. Ein Einsatz soll leicht verschoben werden und genau auf einen Schnitt erfolgen, doch es entsteht Konfusion. Filmemacher Schmid spricht in Bildern, Komponist und Dirigent Bellmont in Tonwerten, Sound Engineer Helge van Dyk in Millisekunden und Frames. Doch schliesslich glückt die Umsetzung perfekt.

Bellmont muss schmunzeln, als er gefragt wird, warum um Himmels willen Architektur immer mit Jazz kombiniert wird. »Ich hätte mir verschiedene Musikstile vorstellen können. Als mir Erich Schmid dann erzählt hat, dass Bill Jazz und Bach liebte, war der Fall für mich klar.« Vom Film ist er sehr angetan. Bill sei ein vielseitig Wirkender gewesen, ein Hansdampf in allen Gassen wie er selbst, ergänzt Bellmont. Und dann ist auch schon alles im Kasten, und Schmid findet Zeit ausgiebig von der Symbiose von Natur und Architektur im Hause Bill zu schwärmen. Der Klang des Namens hat längst sinfonische Qualität erreicht.


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Lautsprecher Ecoutez: Culture Club, Radio Suisse Romande, mardi, 21 avril 2009 07h56

Vidéo: Fête du Cinéma à Neuchâtel / La Chaux de Fonds. Arcinfo.ch 19 octobre 2009 (1'56")


Max Bill - un regard absolu – Fiche pédagogique e-media de Sylvie Jean (PDF, 422 ko)


Vibrant hommage à Max Bill
Dimanche matin, de nombreux lève-tôt biennois se sont rendus au cinéma Palace pour assister à la première du film «Max Bill – un regard absolu», en présence du réalisateur Erich Schmid.Le réalisateur était accompagné de son épouse, Angela Thomas, également veuve de Max Bill, afin de présenter ce long-métrage et de répondre aux questions du public. A travers des images d’archives et de témoignages de proches de Max Bill, ce dernier documentaire du cinéaste et journaliste Erich Schmid retrace le fascinant parcours de l’artiste engagé, connu internationalement, bien plus qu’en Suisse, pour ses ½uvres en peinture, sculpture, architecture et design. Né en 1908, Max Bill suit des cours au célèbre Bauhaus de Dessau. «Si le Bauhaus a transformé le visage du monde, il ne restait parmi ses nombreux étudiants en somme qu’une seule incarnation, Max Bill», insiste l’artiste suisse Gottfried Honegger. Max Bill est en effet toujours resté fidèle à la philosophie de cette école, à la dimension et à la responsabilité sociale liées à l’art. Après la fermeture du Bauhaus par le régime nazi, le peintre décide de fonder, dans les années 1950, l’école d’Ulm, s’inscrivant dans la continuité de l’enseignement et de la philosophie de Dessau. Personnage extrêmement positif et plein d’humour, cet artiste complet a su métamorphoser les étapes les plus noires de sa vie en énergie créatrice. De plus, dans son souci constant d’améliorer la condition de l’homme et de protéger son environnement, il a été très engagé sur le plan politique. Mort en 1994 à l’aéroport de Berlin alors qu’il se rendait en Suisse, Bill laisse derrière lui une ½uvre immense et incarne aujourd’hui une des plus importantes figures de l’art concret. Wassily Kandinsky, Paul Klee, Walter Gropius, Piet Mondrian, Lazlo Moholy-Nagy, les Arp, Georges Vantongerloo ou Ray Eames ont croisé sa route de près ou de loin. Ses nombreux monuments tels que le pont de Lavoitobel à Tamins (Grisons), dessiné par Bill et construit en 1966, la «sculpture-pavillon» (1983) qui se trouve devant le siège de l’UBS à Zurich (Bahnhofstrasse) ou, pour ne prendre qu’un dernier exemple, le théâtre de Vidy, conçu par l’artiste en 1964 lors de l’exposition nationale de Lausanne, font partie intégrante du paysage architectural helvétique contemporain.Après des recherches effectuées durant de nombreuses années, Erich Schmid réalise ici un documentaire complet, riche en informations, dans un style cinématographique très classique, pour rendre hommage au grand Max Bill.

Journal du Jura, http://acasculpture.blogspot.fr/2009/01/max-bill-un-regard-absolu-sculpture-au.html

Max Bill - O último Leonardo da Vinci do século 20
Seu nome é reconhecido internacionalmente como sinônimo de uma arte visionária pautada no futuro e na responsabilidade social...
In: A Magazine No 24, Barueri, Brazil...

Un artiste célèbre... et méconnu

D'Erich Schmid. Avec Angela Thomas

Par Freddy Buache

Les sorties simultanées en Suisse française d'un film sur Max Frisch (1911-199 1) et de celui qu'Erich Schmid consacre à Max Bill (1908-1994) devraient offrir une bonne leçon, notamment à la jeune génération: tous deux, en effet, parlent d'une existence helvétique rapportée à la modernité du XXe siècle qui débute, contrairement à ce qu'affirme le calendrier, à la date du conflit sanglant des batailles de 1914-1918. Beaucoup d'éléments psychologiques séparent ces deux vies zurichoises connues du monde entier, mais ces deux intellectuels différents témoignèrent de la résistance au fascisme ambiant, prirent le parti des républicains espagnols attaqués par le Général Franco, réservèrent un accueil chaleureux aux victimes d'une double dictature jusqu'en 1945, puis affrontèrent les peurs du gouvernement fédéral et de sa police pendant la guerre froide: leurs fiches, établies à Berne, le prouvent, un détail important que n'ignore pas Erich Schmid qui signa, en 1995, un long-métrage très discuté à propos de la discréditation publique d'un citoyen du Toggenburg jugé coupable d'anarchisme terroriste: «Il s'appelait Surava».
Max Bill, fils du chef de gare de Winterthour, exprima brutalement ses révoltes d'adolescent que né, calme, pas son passage à la maison de redressement. Il découvre ensuite, à Paris, les conceptions d'un art nouveau devant une construction de Le Corbusier, rencontre des peintres et des sculpteurs qui recherchent la beauté grâce à l'absence de superflues décorations, ce qui ne l'empêchera pas de recevoir chez lui l'exilé italien, l'écrivain Ignazio Silone ou le surréaliste germanique Max Ernst. Il se manifeste dans tous les domaines, de la typographie par l'édition de revues avant-gardistes à l'architecture commencée malgré son départ précipité d'un établissement professionnel, ce qui le conduit au Bauhaus de Dessau en Allemagne.

Devenu l'ami de ses maîtres (Paul Klee, Kandinsky, Moholy-Nagy, Mondrian, Sophie Taeuber-Arp, etc.), il travaille dans leur sens lorsque cette fameuse école sera fermée par le régime à croix gammée dès 1933. Ce projet audacieux que la politique nazie supprima, il va le reprendre en organisant la Haute École du Design d'Ulm, avec une référence aux concepts de Walter Gropius, ainsi qu'une faculté de cinéma dirigée par Alexandre Kluge. Cette entreprise pleine de promesses inédites sera brisée encore suite à la difficulté de l'acceptation d'une défaite militaire, aux actions tourmentées des juvéniles interventions dans l'univers d'une paix troublée et des appels contre l'intervention américaine au Vietnam. Le cinéaste, époux de la deuxième femme, veuve de Max Bill, Angela Thomas, historienne de cette esthétique jetée contre l'endormie culture bourgeoise par les groupes d'«abstraction-création» a fait narrer ces aventures d'une biographie qu'illustre un grand nombre de documents d'anciennes actualités ou d'œuvres diverses finement commentées. A ce propos, la présence de Max Bill à la préparation de l'Exposition nationale de Lausanne en 1964 qui prévoyait, au départ, un vaste centre culturel, se termina seulement par le bâtiment du Théâtre de Vidy, souvenir convoquant devant la caméra, les interventions de Guido Cocchi et la visite du lieu par René Gonzalez.

Le Matin Dimanche, 12.4.2009

Matériel normalement peu accessible

Entre le Max Bill antifasciste des années 30 (longtemps surveillé par la police fédérale) et le Max Bill récipiendaire du «Prix Nobel des Arts» dans les années 90 que de chemin parcouru! Le documentaire que lui consacre le journaliste et cinéaste Erich Schmid est une bonne approche de la personnalité (complexe) du peintre, sculpteur, graphiste, «designer» et architecte suisse (1908-1994). Un artiste important, qui a noué de nombreux contacts au cours de sa vie, qui a croisé Kandinsky, Klee et Picasso, ou encore Sartre, Ignazio Silone et Max Ernst, et qui a tenté de placer son travail de créateur au centre de ce qu'on appelle aujourd'hui «l'environnement».

«Max Bill – un regard absolu» a ceci d'original qu il réserve une place importante au commentaire d'Angela Thomas, historienne de l'art, qui fut la dernière épouse (de 40 ans plus jeune que lui) de Max Bill. Savoir par ailleurs qu'elle s'est remariée (quatre ans après la disparition de Max Bill) avec le cinéaste Erich Schmid permet de mieux comprendre à la fois le caractère souvent très personnel et intimiste du film, comme par ailleurs peut être l'absence de distance critique vis à vis de l'œuvre et de la personnalité de l'artiste.

Le cinéaste a pu disposer d'un matériel normalement peu accessible en pareilles circonstances (photos et documents personnels, déclarations de Max Bill, films sur sa vie). Les considérations sur l'art en général sur l'esthétisme ou la politique s'enchaînent suivant un fil conducteur qui est celui de la chronologie dans un voyage d'exploration jalonné d'interventions extérieures de confidences de témoins contemporains. Leurs remarques permettent de mieux définir l'homme de (re)découvrir le cheminement d'un artiste qui a fortement plaidé pour que l'art endosse une forme de vraie responsabilité – dans le domaine architectural notamment – à l'égard de la vie sociale et environnementale.

Erich Schmid a manifestement cherché à montrer comment Max Bill a tenté d'atteindre un tel objectif, et ce sont sans doute les meilleurs moments du film, le reste appartenant au rappel des différentes étapes de sa carrière et à l'évocation des lieux où il a vécu. Le film s'attache à retrouver la figure de Max Bill à la replacer dans son contexte historique tout en donnant priorité à l'illustration plutôt qu à la réflexion critique.

Antoine Rochat, Ciné-Feuilles, 22.04.2009

Portrait d'un monument

Samuel Schellenberg

Dans Max Bill, un regard absolu, Jacques Chirac, en 1993 , note que le plasticien, désigner et architecte suisse reste peu connu en Europe, alors que les États-Unis ou le Japon l'ont depuis longtemps consacré. Le maire de Paris n'a pas tort, mais pour être exact, c'est surtout la France – de même que la Suisse romande – qui peine aujourd'hui encore à reconnaître l'importance du personnage. La Suisse alémanique, et plus encore l'Allemagne, sont parfaitement au fait de ce qu'ils doivent à ce pilier de l'art concret, qui insufflait âme et mathématiques dans son travail éminemment géométrique.

Soigneusement monté, mélangeant images d'archives, interviews et vues des oeuvres et ouvrages de Bill, le documentaire d'Erich Schmid retrace toute la vie de celui qui est né à Winterthur en 1908 et s'est effondré devant les guichets de check-in de l'aéroport de Berlin-Tegel en 1994. (…)

Précoce mais trop turbulent au regard de ses supérieurs, l'ado Max Bill est renvoyé des Beaux-Arts de Zurich. Il part pour Dessau et l'école du Bauhaus, où il suit les cours de Kandinsky, Klee ou Moholy-Nagy. A Paris en 1933, il expose avec le groupe abstraction-création et des artistes comme Mondrian, Jean Arp, Sophie Taeuber-Arp, Marcel Duchamp ou Le Corbusier. Après la Seconde Guerre mondiale, qui a exacerbé son engagement antifasciste, il devient directeur de la Haute école de design d'Ulm – elle se réclame du Bauhaus et marque le style international. En 1964, il sera l'un des architectes étoile de l'Expo nationale de Lausanne – le Théâtre de Vidy, c'est lui, et dans le film son actuel directeur René Gonzales estime que le bâtiment vaut « 10 000 Opéra Bastille», monument parisien de Carlos Ott inauguré en 1989, que Gonzales fut le premier à diriger.

Erich Schmid connaît son sujet: il est l'époux de l'ancienne compagne et veuve de Max Bill, Angela Thomas, par ailleurs biographe de l'artiste – ce qui explique ses fréquentes prises de parole dans le film. Le couple habite la maison-atelier de Bill à Zumikon (ZH). Le film n'en garde pas moins une distance critique honorable par rapport a son sujet: l'empathie resté mesurée, même si le tout aurait bénéficié de davantage de voix critiques – le «système Bill» a ses failles et a connu des ratés, sur lesquels le film ne s'attarde pas. Le documentaire n'en demeure pas moins passionnant et contribuera, peut-être, à faire redécouvrir cet artiste incontournable du XXe siècle.

Le Courier, 25.4.2009

Faks sortir

sortir (Genève), 7.5.2009
(Nicolas Creutz, facsimile à droite)


 

La qualité naît du regard de la veuve de Max Bill

Freddy Landry

L'une des forces incontestables du cinéma suisse au plan international, comme le montre presque chaque année le festival Visions du réel qui vient de se terminer à Nyon, repose sur ses documentaires. Un récent sujet a été consacré à Max Frisch. Aujourd'hui, voici le tour de Max Bill, peintre, sculpteur, architecte, graphiste, designer, éditeur, homme de gauche engagé (fi fut durant quatre ans conseiller national), qui présente bien des points communs avec Max Frisch. Leurs combats contre tous les fascismes leur a valu une étroite et longue surveillance par la Police fédérale. Il s'agit là d'un documentaire classique, fait d'anciens entretiens, de témoignages actuels, d'œuvres filmées, de photos d'archives, etc.: rien d'original. La qualité naît du regard porté sur un homme et son oeuvre par le cinéaste d'autant plus perspicace qu'il passe souvent à travers celui de la veuve de Max Bill, l'historienne Angela Thomas, maintenant son épouse. Ce témoignage important est donc porteur de sentiments intimes sans la moindre trace d'exhibitionnisme. Le film apporte bon nombre de faits, rencontres, évènements. Il entre aussi à l'intérieur de la démarche créatrice.

La figure paternelle, un ancien chef de Gare de Winterthour, est évoquée sur les lieux de son travail. Au détour d'un plan qui écrase l'image, les rails brillants forment un labyrinthe de courbes géométriques que l'on retrouve ensuite chez le peintre.

Dans sa peinture géométrique à deux dimensions, très colorée, s'introduisent en force noirs après un deuil qui fit souffrir l'artiste. Bill se dit aussi proche des mathématiques qui le conduisent à la beauté des plus hautes exigences esthétiques, les sculptures lui permettant de s'intéresser à la notion de continuité. Les formes alors caressées par une caméra souvent gourmande, toujours attirantes, doivent beaucoup à la topologie simple du ruban de Moebius qui permet d'arriver d'un point à l'autre de cette surface sans la quitter.

Et Bill de parler de «regard absolu» comme tout grand musicien se fie à son «oreille absolue». Rigoureux, scientifique, mais aussi poète et toujours moderne.

L'Évènement syndical, 29.4.2009

Au service des gens

Architecte. Peintre. Sculpteur. Le Suisse Max Bill fut l'un des plus grands artistes du XXe siècle. A travers des témoignages de proches (dont sa veuve), des archives et des photos, le parcours passionnant de cet homme politiquement engagé (contre le fascisme, la guerre au Vietnam) est évoqué dans ce documentaire classique, sage et un rien impersonnel. Un film qui vaut avant tout pour son personnage, artiste-citoyen, chantre de l'art concret, dont la démarche esthétique excluait l'individualisme pour se mettre au service des gens.

R.W., Le Matin, 22.4.09

Ce documentaire trouve l'impulsivité de son modèle

Le réalisateur Erich Schmid retrace le parcours de Max Bill, l'une des figures artistiques les plus importantes du Xxe siècle. Architecte formé à l'école du Bauhaus, peintre, sculpteur, typographe, encadreur... Son infinie curiosité poussa le Zurichois d'adoption à défricher de multiples territoires. Témoignages de sa dernière compagne, Angela Thomas, comme du président Jacques Chirac, dossiers d'époque et archives personnelles documentent la trajectoire d'un créateur exceptionnel, doublé d'un humaniste engagé qui voulait ouvrir des fenêtres sur le monde. D'une facture classique, ce documentaire trouve souvent l'impulsivité de son modèle. Ainsi d'une bande-son jazzy qui swingue contre les clichés.

C. Le., 24 heures, 22.4.2009

A la (re)découverte de Max Bill

Peintre, sculpteur, architecte, graphiste, Max Bill es l'un des artistes suisses majeurs du XXe siècle. Erich Schmid lui consacre un documentaire lumineux, qui ne se contente pas de la biographie linéaire, mais explore les relations, voire les tensions, entre esthétique et politique, transcendant l'art en une activité hautement responsable. N'oublions pas que Bill, sorti de la légendaire école du Bauhaus, fut un farouche antifasciste. Un doc riche en enseignements, à mettre devant tous les yeux.

Fred Ferrari, Le Matin Bleu 22.4.09

Vibrant hommage à Max Bill
Dimanche matin, de nombreux lève-tôt biennois se sont rendus au cinéma Palace pour assister à la première du film «Max Bill – un regard absolu», en présence du réalisateur Erich Schmid. Le réalisateur était accompagné de son épouse, Angela Thomas, également veuve de Max Bill, afin de présenter ce long-métrage et de répondre aux questions du public.
FaksimileA travers des images d’archives et de témoignages de proches de Max Bill, ce dernier documentaire du cinéaste et journaliste Erich Schmid retrace le fascinant parcours de l’artiste engagé, connu internationalement, bien plus qu’en Suisse, pour ses œuvres en peinture, sculpture, architecture et design.
Né en 1908, Max Bill suit des cours au célèbre Bauhaus de Dessau. «Si le Bauhaus a transformé le visage du monde, il ne restait parmi ses nombreux étudiants en somme qu’une seule incarnation, Max Bill», insiste l’artiste suisse Gottfried Honegger. Max Bill est en effet toujours resté fidèle à la philosophie de cette école, à la dimension et à la responsabilité sociale liées à l’art. Après la fermeture du Bauhaus par le régime nazi, le peintre décide de fonder, dans les années 1950, l’école d’Ulm, s’inscrivant dans la continuité de l’enseignement et de la philosophie de Dessau. Personnage extrêmement positif et plein d’humour, cet artiste complet a su métamorphoser les étapes les plus noires de sa vie en énergie créatrice. De plus, dans son souci constant d’améliorer la condition de l’homme et de protéger son environnement, il a été très engagé sur le plan politique.
Mort en 1994 à l’aéroport de Berlin alors qu’il se rendait en Suisse, Bill laisse derrière lui une œuvre immense et incarne aujourd’hui une des plus importantes figures de l’art concret. Wassily Kandinsky, Paul Klee, Walter Gropius, Piet Mondrian, Lazlo Moholy-Nagy, les Arp, Georges Vantongerloo ou Ray Eames ont croisé sa route de près ou de loin. Ses nombreux monuments tels que le pont de Lavoitobel à Tamins (Grisons), dessiné par Bill et construit en 1966, la «sculpture-pavillon» (1983) qui se trouve devant le siège de l’UBS à Zurich (Bahnhofstrasse) ou, pour ne prendre qu’un dernier exemple, le théâtre de Vidy, conçu par l’artiste en 1964 lors de l’exposition nationale de Lausanne, font partie intégrante du paysage architectural helvétique contemporain.
Après des recherches effectuées durant de nombreuses années, Erich Schmid réalise ici un documentaire complet, riche en informations, dans un style cinématographique très classique, pour rendre hommage au grand Max Bill.
Journal du Jura (18 janvier 2009 / JSL) (lire...)


Mention du Jury de la Semaine de la Critique Locarno 2008

«Erich Schmid a construit un documentaire original, personnel et amical à la mémoire de Max Bill dont les styles de création éblouissants en tant que peintre, architecte, éducateur, ont eu des répercussions multiples sur la scène artistique mondiale.»


Texte du programme de la Semaine de la Critique Locarno 2008 (italiano in basso)

„Il s’agissait pour Max Bill de rien de moins que de l’organisation de notre environnement, et d’une conscience de l’environnement qui a gardé une actualité tout simplement saisissante.“ (Erich Schmid)

Il était sculpteur, peintre, créateur, artiste, professeur et politicien. En un mot, une éminente personnalité suisse du 20e siècle. Max Bill, né en 1908 à Winterthour, mourut en 1994. Quelques-unes de ses oeuvres comme sa “sculpture-pavillon” (1983) à la Bahnhofstrasse de Zurich ont suscité de violentes réactions, mais sont pourtant depuis longtemps acceptées et intégrées. Les passants animent le pavillon. Pendant six ans, le journaliste et cinéaste Erich Schmid a effectué des recherches et a rassemblé 185 heures de matériel filmé. Lui-même vit, depuis 1997, dans la «maison Bill» à Zumikon, et est marié depuis 1998 avec la veuve de Bill, Angela Thomas. Elle, l’historienne de l’art et auteure, a assumé dans le film le rôle de la médiatrice, du témoin oculaire et de la partenaire, distante et néanmoins engagée. Le portrait de Schmid s’entend comme un voyage dans une biographie inconnue, documente la polyvalence, l’engagement et les visions de Max Bill de manière impressionnante. Cela commence par exemple par ses études au Bauhaus de Dessau, par la reconstruction culturelle après la Deuxième Guerre mondiale en Allemagne et par la construction d’un «Bauhaus» à Ulm (Haute école de Design) dont Bill fut le directeur pendant six ans. Le film évoque les dessins, les oeuvres plastiques et les sculptures (p.ex. «Ruban sans fin»), les tableaux et les constructions (Studio de la radio à Zurich, habitation et atelier à Zumikon). Une place est aussi résolument octroyée aux ambitions politiques et à l’environnement social. Bill a été surveillé par la police pendant 50 ans. Dans les années trente, on lui reprocha d’avoir caché chez lui, à Zurich-Höngg, le journaliste et antifasciste Alfred Thomas. Thomas fut dénoncé comme émigré illégal et fut expulsé. Bill n’a jamais claironné ses activités antifascistes. Il a été actif en politique après ses expériences d’Ulm. Il fit partie de 1967 à 1971 du Conseil national (indépendant), il s’engagea pour la protection de l’environnement et dans le mouvement antinucléaire. Toutes ces facettes sont présentes dans «Bill – un regard absolu». Le point a cependant moins été fait sur les oeuvres que sur les individus, les témoins et les compagnons de route, les ambitions et les visions de Bill. Le portrait filmique et le témoignage de l’époque de Schmid tente de découvrir le secret du «regard absolu» et de rendre compréhensible la beauté dans la réduction, conformément à la philosophie de Bill. Un film qui invite à la redécouverte – à l’occasion du 100e anniversaire de Max Bill le 22 décembre 2008. (rb)


français   english   diverse   


English:

[Reviews in English – See also the Press review in the german version of this site.]

Hamptons, November 12, 2009

www.swissnexboston.org

Gene Siskel Film Center

Review by Eva Knoll, November 2011, in: Journal of Mathematics and the Arts, Vol.5/3, pp. 167-168


Max Bill, Movie Star

Steven Heller | printmag.com | January 5, 2010

Movies about design and designers are becoming as common as Judd Apatow films, albeit slightly less amusing. Among the latest, Max Bill, the outspoken (think: feud with Jan Tschichold) Bauhaus student turned designer, sculptor, and painter, is the star of a feature, Max Bill: The Master’s Vision, directed by Erich Schmid. It is a truly illuminating biomentary.

Bill (1908-1994) came from the blue-collar town of Winterthur near Zürich. During his lifetime he was a rebel. “His name stands for a whole avant-garde life-work, which is firmly focused on the future, which bears a social responsibility and which intrinsically contains an engaged political message,” says the website. “What mattered for Max Bill was the creation of our environment and a green consciousness, which is currently of incredible imminence.” This film brings his concerns and accomplishments to life.


Special Award by the Jury of the Critic's Week at the Locarno Film Festival 2008

«Erich Schmid has made an original, personal and affectionate film in memory of Max Bill whose radiant creations as a painter, architect and teacher have had a huge influence on the art scene throughout the world.»


« ... an emotional pull of its own ... - moving! »

24 june 2011, www.bdonline.co.uk  [Read as PDF...]


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«It's Worth A Very Close Look»
It’s good that the show at Annely Juda includes an instructive 90-minute film on Bill’s life and work by filmmaker Erich Schmid. Along with reminiscences from his widow and former colleagues and students, it features the Hochschule für Gestaltung, with Walter Gropius giving the opening address, and the house Bill designed for himself at Zumikon, Zurich, in the late 1960s. There is also some atmospheric footage of Bill’s large sculpture, Pavillon, on Bahnhofstrasse in Zurich, shot in the snow and rain. With its interlinked post-and-lintel portals in grey granite, this is one of those rare pieces of public art that actually enhances the space it occupies.
In an interview he gave in 1972, Bill said that ‘art has a unique opportunity to form a counterpoint to the technology-ridden, polluted and commercialised consumer civilisation’. Is this wishful thinking, or can art really claim such high moral ground? Whatever the answer, at a time when the pursuit of ‘icons’ in architecture is mercifully on the wane, Bill’s whole output is ripe for reappraisal. Encapsulated now at Annely Juda, it’s worth a very close look.
("The Architects' Journal", June 2nd 2011, London)


Faksimile Folha de S.Paulo
Folha de S.Paulo, 23 de novembro 2009
Translation from Folha de S.Paulo, november 23, 2009


Documentary reviews concrete artist

Max Bill is subject of a film awarded at the Locarno Festival, and is featured in Panorama SESC of Swiss Films

The life of the painter, sculptor and designer is minutely analyzed in a production presenting his fight against nazi fascism; 1st exhibit will be held today

By Mario Gioia

The most relevant name of concrete art worldwide, but also an international politician, an activist against totalitarian movements and an interlocutor for artists.

The Swiss painter Max Bill (1908-1994) has all those facets unveiled in the documentary “Bill – The Master’s Vision”, by Erich Schmid, the most important title of Panorama SESC of Swiss Movie 2009, which starts today in São Paulo and will be on exhibit until Dec, 3.

“Bill...” was awarded at the Locarno Festival in the past year (Critics’ Special Mention) and delineates a quite broad panorama of the trajectory of the Swiss painter, sculptor and designer.

Despite of being excessively generous to the artist’s figure – neither his strictness as a professor at Ulm nor his position against the architecture of Brasilia are commented -, the film relies on Bill’s accurate iconography, non-repetitive interviews and the reconstitution of poorly remembered episodes.

“Max Bill is certainly one of the most important contemporary artists, and not only of Switzerland and Europe”, said Schmid, director of the movie.

“Many students worldwide, including Latin America, went to the Ulm School of Design (in Germany) Bill headed, to learn art and design.”

One of those students was the designer Alexandre Wollner, 81, born in São Paulo, who attended classes at Ulm from 1953 to 1958.

Wollner studied at the former MASP Contemporary Art Institute and helped arrange the exhibit of the Swiss artist at that museum, in 1951.

Two years later, the artist himself came to São Paulo and asked Pietro Maria Bardi (1900-1999) to refer students to Ulm and then Wollner was recommended.

“Ulm has changed my life, I has become into another person there”, said Wollner to Folha. “There was no individual project in design at Ulm, everybody participated. That was very different from what I had learned.”

The São Paulo-born designer has just returned from Zurich, where he joined the opening of the exhibit “Dimensions of Constructive Art in Brazil”, showing pieces from Adolpho Leirner collection, is on display until Feb, 21 at Haus Konstruktiv.

“In Switzerland, Bill is a master. And, in Brazil, his fundamental, decisive role in the dawn of the concrete movements cannot be forgotten”, according to him. MAC-USP shelters one of the artist’s most important sculptures, “Tripartite Unit” (1948-1949).

Schmid said that the documentary also aimed at a dialogue among moments of Bill’s life – the engagement against nazifascism, for instance – and his artistic trajectory.

“I wanted to make clear that, art, architecture and design, at one side; and political, social responsibility, at the other, were intimately bounded.”


Max Bill - O último Leonardo da Vinci do século 20
Seu nome é reconhecido internacionalmente como sinônimo de uma arte visionária pautada no futuro e na responsabilidade social...
In: A Magazine No 24, Barueri, Brazil...


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Diverse:

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Corriere del Ticino, 12 dicembre 2008 (A. Mariotti)

Zoom...


Catalogo della Settimana della Critica Locarno 2008

„Ciò di cui si interessava Max Bill era niente di meno che la configurazione del nostro ambiente e una consapevolezza ambientale che è tuttora di un’attualità impressionante.“ (Erich Schmid)

È stato scultore, pittore, creativo, artista, pro fessore e politico. In breve: un personaggio svizzero di rilievo del XX secolo. Max Bill, nato nel 1908 a Winterthur, morì nel 1994. Alcune delle sue opere, come ad esempio la sua “scultura-Pavillion” (1983) sulla Bahnhofstrasse a Zurigo, hanno sollevato reazioni forti, ma sono da tempo accettate e integrate. I passanti animano il padiglione. Per sei anni il giornalista e regista Erich Schmid ha effettuato ricerche ed ha raccolto 185 ore di materiale filmico. Egli stesso vive dal 1997 nella «Bill Haus» a Zumikom, ed è sposato dal 1998 con la vedova di Bill, Angela Thomas. Lei, storico d’arte e autrice, ha assunto nel film il ruolo di intermediario, di testimone oculare e compagna, distaccata e al tempo stesso impegnata. Il ritratto di Schmid vuole essere un viaggio in una biografia sconosciuta, documentando la poliedricità, l’impegno e le visioni di Max Bill in modo imponente. Ciò inizia con i suoi studi al Bauhaus di Dessau, la ricostruzione culturale dopo la seconda guerra mondiale in Germania e la costruzione di una «Bauhaus» a Ulm (Hochschule für Gestaltung, Istituto Superiore di Arte Applicata), del quale Bill fu rettore per sei anni. Il film rievoca disegni, opere plastiche e sculture (ad esempio «Unendliche Schleife» ), quadri e costruzioni (Studi della radio a Zurigo, casa atelier a Zumikon). Anche alle ambizioni politiche e al sociale viene concesso spazio in modo deciso. Bill fu tenuto sotto sorveglianza dalla polizia per 50 anni. Negli anni trenta venne multato per aver nascosto a casa sua il giornalista antifascista Alfred Thomas a Zurigo-Höngg. Thomas venne denunciato come emigrante illegale ed espulso. Bill non mise mai in risalto le sue attività antifasciste. Divenne pubblicamente attivo in politica dopo le sue esperienze a Ulm. Dal 1967 al 1971 fece parte del consiglio nazionale (indipendente), si impegnò nella protezione ambientale e nel movimento antiatomico. Tutte queste sfaccettature trovano posto in Bill –das absolute Augenmass. Tuttavia l’attenzione è rivolta non tanto alle sue opere, quanto piuttosto alle persone, ai testimoni e ai compagni di cammino, alle ambizioni e alle visioni di Bill. Il ritratto filmico di Schmid e la sua testimonianza di un’epoca tentano di scoprire il segreto dello ”sguardo assoluto“ e di rendere evidente la bellezza nella semplificazione, rimanendo conformi alla filosofia di Bill. Un film che invita alla riscoperta –in occasione del centenario di Max Bill il 22 dicembre 2008.(rb)


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